Geschichte des Gesundheits- und Sozialsprengels Pillersee
- 1992 - Gründung Gesundheis- und Sozialsprengel Pillersee
Die Gründungsversammlung des Sprengels Pillersee fand am 9.9.1992 statt. Im Vorfeld hatte sich eine Gruppe interessierter Personen schon über bestehende Sprengel informiert. Zu der Gruppe gehörten: Johann Foidl, Rosi Wallner, Marina Trixl, Annemarie Fleckl und Hilde Haselsberger. Sie schauten sich den Lienzer Sprengel mit der Obfrau Machne an und informierten sich bei den Sprengeln in Fritzens und in Waidring. Außerdem redeten Hans Foidl und Hilde Haselsberger mit dem damals für die Sprengel zuständigen Dr. Wötzer beim Amt der Tiroler Landesregierung über die Sprengelfinanzierung.
Im Vorfeld wurde auch ein Statutenentwurf erstellt. Bei der Gründungsversammlung wurde der 1. Ausschuß gewählt. Zu diesem gehörten:
Foidl Johann, Obmann; Dr. Schwitzer Helmut Obmannstellvertreter; Wallner Rosi, Kassier; Fleckl Annemarie; Wallner Toni; Trixl Marina, Schriftführerin; Schlechter Marianne; Dr. Eder Sebastian; Puelacher Josef; Trixl Anni; Aigner Rita; Pichler Aloisia, Haselsberger Hilde; Danzl Kaspar senior als Mitglied der Caritas. Noch im September wurde die 1. Ausschusssitzung einberufen und die Statuten festgelegt und der Name Gesundheits- und Sozialsprengel Pillersee bestimmt. Mit Frau Stöckl wurden Gespräche über die Anmietung der ehemaligen Zahnarztordination ihres verstorbenen Ehemannes als Büroräume geführt. Es wurde ein Bankkonto erstellt, Briefpapier in Auftrag gegeben, der Ankauf eines Computers mit Drucker in die Wege geleitet. Ein Befragungsbogen an die Bevölkerung der damals 4 dazugehörenden Gemeinden über den Betreuungsbedarf und über die Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit wurde erstellt und verschickt. Die Bezirksmedien wurden informiert. Außerdem wurde über eine Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Fieberbrunn gesprochen, das bereits Pflegekurse anbot und Heilbehelfe zur Verfügung stellte. Bei der nächsten Sitzung des Sprengelausschusses im Oktober stand bereits eine Finanzierung der begonnen Projekte fest. Das Land, die Raika und die Fa.Gebro finanzierten den Postwurf, die Renovierungsarbeiten im Büro wurden unentgeltlich durchgeführt. Einrichtungsgegenstände wurden von verschiedenen Fieberbrunner Unternehmen gesponsert. 4 Personen des Ausschusses nahmen an einer Einschulung auf das Sprengelverwaltungsprogramm teil. Die Tarife für die Leistungen wurden festgelegt. Das Land stellte die Software kostenlos zur Verfügung. Die Mitarbeiter des Sozialdienstes des Roten Kreuzes traten in den Sprengel ein.
Im November 1992 fand die erste Mitarbeitersitzung statt. Von 20 eingeladenen Personen nahmen 15 teil. Es wurde ein Hauskrankenpflegekurs vereinbart. Ende November wurden von 6 Laienhelfern mit Werkvertrag bereits die ersten Personen betreut. Bei der Sitzung im Dezember wurden die Kosten für eine Portion Essen auf Rädern vom Küchenchef des Altersheims Stefan Lechner berechnet und festgestellt, dass die Altersheimküche mit dem bestehenden Personal und zur Verfügung stehenden Platz max. 5 Portionen Essen auf Rädern pro Tag liefern könnte. Obmann Foidl plant ein Gespräch mit dem Fieberbrunner Bürgermeister über zusätzliches Personal in der Küche (angedacht 3 Std. täglich) für „EAR- Essen auf Rädern „ Außerdem wird für Juni 1993 ein Tag der offenen Tür geplant. Ende 1992 waren bereits 252 Stunden mobile Pflege/ Heimhilfe geleistet worden. Die Finanzierung der Sprengelkosten lief über eine pro Kopfquote der Einwohner durch die Gemeinden. Das Land bezahlte weitere 2 Drittel der Kosten.
Der Rechnungsabschluss von 1992 wurde von Rosi Wallner erstellt.
Einnahmen 94.000,-
Spenden 67.000,-
Förderungen. Land 73.000,-
- Ausgaben 143.000,-
Überschuss 91.500,- - 1993 - Start "Essen auf Rädern"
Am 13 .Jänner 1993 wurde das erste „Essen auf Rädern“ ausgeliefert. Die Portion kostete 65,- öS. Die Anschaffung der Essensboxen von ca. 3500,- S pro Stück stellte eine große Herausforderung für die Rücklagen des Sprengels dar.
Das Land finanzierte die Boxen zu 70 %. Außerdem sponserte die Fa. Gebro ( Fr.Mag.Helga und Hr.Mag.Herbert Broschek) die Essensboxen. So konnten 40 Stück angeschafft werden.
Im Mai 1993 fand ein Gesundheitstag statt.
Im Jahr 1993 wurden Mitarbeiter mit Werkvertrag eingestellt. - 1994 - erstes Allradauto für "Essen auf Rädern"
Im April 1994 wurde der Kauf eines Allrad- PKW für EAR (Essen auf Rädern) und zur Lieferung von Heilbehelfen beschlossen. Das Land fördert den Kauf mit 75 %.
Im Dezember 1994 fand die Fahrzeugweihe statt. - 1995 - Ausbau der mobilen Pflege
Im Jahr 1995 gab es Diskussionen über die Richtung, in die der Sprengel sich weiter entwickeln sollte.
Es wurde entschieden die mobile Pflege auszubauen, Essen auf Rädern und Heilbehelfsverleih anzubieten und zusätzlich Vorträge und Schulungen über Gesundheitsthemen anzubieten. Die Qualität der Pflege sollte durch ausgebildetes Personal gefördert werden.
1995 fanden auch Bezirkssprengelsitzungen statt. Herr Wötzer von der Tiroler Landesregierung wurde durch Herrn Logar ersetzt, der auch für die Flüchtlingsunterbringung zuständig war und durch das Flüchtlingsheim am Bürglkopf einige Male in Fieberbrunn war. - 1996 - Erweiterung Heilbehelfsverleih
Im Frühjahr 1996 wurde Frau Rosi Wallner als Geschäftsführerin mit Dienstvertrag für 15 Wochenstunden angestellt. Außerdem wurde eine Laienhelferin mit Dienstvertrag eingestellt. Christian Egger vom Gemeindeamt Fieberbrunn machte die Lohnverrechnung.
Das Heilbehelfslager wurde durch Zukäufe, die teilweise vom Land gefördert wurden, erweitert. - 1997
Es wurde eine Mitarbeiterin zur Unterstützung von Essen auf Rädern in der Küche eingestellt.
Das Land schrieb eine Pflegedienstleitung vor. Diese Stelle wird mit DGKP Waltraud Trixl mit 5 Wochenstunden besetzt. Am 01.10.1997 werden 7 Mitarbeiter mit Dienstvertrag angestellt. 15 Klienten wurden pro Woche betreut. Die Personalkosten belaufen sich auf 450.000,- S. - 1998
Im Jahr 1998 wird das Büro umgebaut und modernisiert.
Am 25.04 1998 findet eine Einweihungsfeier statt. Eine 2. DGKP wird eingestellt sowie eine ausgebildete Pflegehelferin. Leider kündigen beide vor Ablauf des Jahres wieder. Außerdem werden 2 neue Mitarbeiter eingestellt, die am Wochenende das Einfüllen von EAR übernehmen. Das größte Problem ist, dass in der Küche des ehemaligen Altersheimes zu wenig Platz zum Einfüllen des Essens war.
Das Limit bei 28 täglichen Portionen war erreicht. - 1999
Im Jahr 1999 wird wieder ausgebildetes Pflegepersonal eingestellt und eine Mitarbeiterin beginnt berufsbegleitend die Pflegehilfeausbildung.
Mit den Krankenkassen wurden Verträge über die Durchführung von med. Hauskrankenpflege durch DGKP erstellt. - 2000
Im Jahr 2000 wird eine neue Pflegeaufsicht gesucht, da Waltraud Trixl das Stundenausmaß zu viel wird neben Familie und Landwirtschaft. DGKP Dagmar Waltl übernimmt die PA.
Im Mai 2000 wird wieder ein Gesundheitstag durchgeführt. - 2001
2001 wird die pro Kopf Quote der Gemeinden auf 40,- öS erhöht, um die steigenden Kosten zu decken. Es wird ein Wochenenddienst der DGKP eingeführt, um die med. Hauskrankenpflege abzudecken.
Ende 2001 muss das Rechnungsprogramm durch ein eurotaugliches Programm ersetzt werden. Außerdem werden ein neuer Computer und ein Internetanschluss notwendig.
Durch die Anschaffung eines Wärmeofens um ca. 140.000,- S kann die Kapazität für EAR gesteigert werden. - 2002
Im Herbst 2002 wird mit einem Festakt im Gemeindesaal in Fieberbrunn die 10 Jahresfeier begangen.
- 2003
Im Jahr 2003 schließt sich Waidring an den Sozialsprengel Pillersee an, da deren bisheriger Sprengel eigenständig zu klein ist. Eine zweite Verwaltungsmitarbeiterin Fr.Bettina Zardini, die vom Waidringer Sprengel übernommen wird, soll den größeren Aufwand mit bewältigen.
Im September 2003 wird das Büro nach Rosenegg ins ehemalige Lebensmittelgeschäft von Frau Marianne Lechner verlegt. Dadurch erhielten wir größere Büroräume und mehr Lagerraum für das inzwischen stetig wachsende Sortiment an Heilbehelfen.
Da der Pflegeaufwand immer mehr zunahm und eine pflegerische Ausbildung im neuen Pflegegesetz vorgeschrieben wurde, erhöhte sich der Anteil an ausgebildeten Pflegehelfern/innen und diplomiertem Pflegepersonal. - 2004
Der Sprengelaussschuss vergrößert sich ab 2004 um einen Waidringer Gemeindevertreter und den Waidringer Hausarzt Dr. Klema.
Im Jahr 2004 gibt es die ersten Diensthandys für die Mitarbeiter. - 2005
Gesundheitswoche in Waidring
- 2006
Im Jahr 2006 wird das neue Mescot Programm für die EDV Zeiterfassung und Abrechnung der Leistungen angeschafft und es werden Einschulungen absolviert. Palms für die elektronische Zeiterfassung werden angeschafft. Es gibt einen neuen Kollektivvertrag für die mobile Pflege, den sogenannten BAGS.
In Fieberbrunn findet im Mai eine Gesundheitswoche statt. Das 100.000ste Essen wird geliefert. Ein zweites Essensauto wird benötigt um die Route zu teilen. - 2007
Ab 1.1.2007 wird die pro Kopf Quote auf 4,- € für die Gemeinden erhöht. Das Land fördert max. das 4fache der Gemeindebeiträge.
Im Zuge des Altersheimneubaus in Fieberbrunn (Sozialzentrum) entsteht der Gedanke einer Tagesbetreuung für Senioren. Zur Besichtigung von Tagesbetreuungen in Tirol und Salzburg werden Infofahrten durchgeführt Es nehmen Gemeinderatsmitglieder und Sprengelmitarbeiter daran teil.
Es wird geplant, dass das Sprengelbüro nach der Fertigstellung des neuen Altersheims ins Gebäude des ehemaligen Altersheims neben der Kirche übersiedelt. - 2008
Das Land informiert über die geplante Umstellung der Sprengelfinanzierung auf ein Normkostenmodell, das zu 65% vom Land und zu 35% von den Gemeinden getragen werden soll.
Dadurch sollen in ganz Tirol einheitliche Tarife für die Patienten entstehen. - 2009
Die Kopfquote für die Gemeinden wird auf 4,50 € erhöht.
Eine zusätzliche Verwaltungskraft für die Buchhaltung wird angestellt.
Die Fa. Impuls Consult analysiert die Wirtschaftlichkeit des Sprengels - 2010
Die Tarifumstellung wird umgesetzt. Die Gemeinden zahlen ihre Beiträge an das Land, welches dann für die weitere Abrechnung mit dem Sprengel zuständig ist.
Das Planungsprojekt Tagesbetreuung für Senioren wird von der Fa. Impuls Consult begleitet und beim Land eingereicht. - 2011
Das Projekt Tagesbetreuung TAB wird genehmigt. Die Räumlichkeiten im neuen Sozialzentrum werden im Oktober fertiggestellt. Mit Andrea Reitsamer wird eine Pflegekraft mit Erfahrung in der Tagespflege und entsprechenden Qualifikationen eingestellt. Im Oktober ist die offizielle Eröffnung des neuen Sozialzentrums. Die Eröffnung der TAB findet im November mit einem Tag der offenen Tür statt.
2011 bestand unser Sprengelteam aus fünf diplomierten Krankenschwestern, acht Pflegehelferinnen, drei Haushaltshilfen, einer Geschäftsführerin und zwei Sekretärinnen. - 2012
Das ehemalige Altersheim neben der Kirche wird für die neue Nutzung als Sitz des Sozialsprengels mit Büro- und Lagerräumen umgebaut.
Wir bekommen ab 15. September 2012 renovierte größere Büroräume auf 240 qm Fläche. Auch unsere Lagerräume können somit erweitert werden. Eine Einweihungsfeier wird mit der 20 Jahrfeier des Sprengels kombiniert. - 2013
- 2014
Beim diplomierten Pflegepersonal gibt es einige Kündigungen. Es ist schwer die Stellen nachzubesetzen.
Daniela Brandstätter wird ab Oktober neue stellvertretende PDL ( Pflegedienstleiterin).
Im November geht unsere langjährige Geschäftsführerin Rosi Wallner in Pension.
Dagmar Waltl wechselt in die Geschäftsführung und Daniela Brandstätter, die Interesse zeigt und die notwendigen Ausbildungen absolviert hat, wird Pflegedienstleiterin. - 2015
Vom Land Tirol wurde eine Ausschreibung für ein neues Sprengelprogramm durchgeführt. Das Programm Mocca der Fa. Ilogs hat die Ausschreibung gewonnen und die Information der Sprengel bezüglich der Umstellung beginnt.
- 2016
Unsere Sprengelzeitung- ein lang gewünschtes Projekt – wird von Dagmar Waltl und Dr.Helmut Schwitzer ins Leben gerufen. Eine zweimal jährliche Ausgabe ist geplant in einer Auflage von 5000 Stück. Alle Haushalte des Pillerseegebiets bekommen die Zeitung. Die erste Ausgabe wird im Mai 2016 versandt.
Unsere Homepage wird gründlich erneuert.
Ab Mitte Februar beginnt bei uns die Umstellung auf das neue Programm mit Einschulungen der Verwaltung und der Mitarbeiter. Gleichzeitig müssen neue Computer, Monitore und Smartphones für die Mitarbeiter angeschafft und eingeführt werden.
Bei der Generalversammlung am 19.05.2016 gibt es Neuwahlen. Unser langjähriger Obmann Johann Foidl steht nicht mehr als Kandidat zur Verfügung. Als sein Nachfolger wird Dr. Helmut Schwitzer, ehemaliger Sprengelarzt, einstimmig zum Obmann gewählt. - 2017
Zum neuen Mocca Programm wird eine kompatible Buchhaltung installiert. Ansonsten steht das Jahr im Zeichen des 25 jährigen Sprengelbestehens. Im September veranstalten wir in den großzügigen Räumen des Sozialzentrums eine große Jubiläumsfeier, bei der viel Prominenz und über 250 Personen teilnehmen.
Mit Ende Dezember 2017 geht unsere langjährige und bewährte Mitarbeiterin Dagmar Waltl in Pension. Zuletzt war Dagmar Geschäftsführerin.
Ihre bisherige Stellvertreterin Evelyn Eder wird neue Geschäftsführerin, Anna Elisabeth Auer – unsere Bürokraft – wird ihre Stellvertreterin.
Unsere EDV Systeme – Hardware, Software, Abrechnung, Pflege usw. – sind jetzt auf dem neuesten Stand. Die Bürotätigkeiten haben sich dadurch doch erleichtert, sodass wir mit 2 Verwaltungsangestellten weiterarbeiten können.
„Essen auf Rädern“
erfolgreich durch ehrenamtliche Helfer
Als 1992 die ersten Portionen „Essen auf Rädern“ geliefert wurden, konnte niemand ahnen, wie großartig sich diese Aktion entwickeln würde. Von den ersten zwei Portionen am Tag haben sich diese bis heute auf täglich ca. 60 Portionen gesteigert. Nur der tatkräftigen Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer, die sich wöchentlich dazu bereit erklären, die Lieferung der Menüs zu übernehmen, ist dieser Erfolg zu verdanken. Hinzu kommt, dass unser Küchenchef im Seniorenheim, Stefan Lechner, mit seinem ausgezeichneten Team die Wünsche und den Geschmack der Klienten hervorragend erfüllt.
30 ehrenamtliche „Essen auf Rädern“-FahrerInnen sind zur Zeit im Einsatz, ohne die es unmöglich wäre, diese Aufgabe zu bewältigen. Zu den Männern der ersten Stunde gehören Sepp Resch, Kaspar Danzl und Friedhelm Marchl. Alle drei haben vor kurzem aus Altersgründen ihr Ehrenamt eingestellt.